8. Juni 2014

Peru mit Christiane I

Lima - Paracas



In Lima angekommen, hatte ich zunächst noch einen Tag Zeit, um mich einzugewöhnen und das Zentrum zu erkunden, bis dann endlich Christiane ankommen sollte. Lima zeigte sich mir grundsätzlich als eine typische Groß- bzw. Hauptstadt in Südamerika: sehr groß, mit einigen schönen und interessanten Ecken, aber hauptsächlich unübersichtlich, dreckig, verschmutzt, verpestet und insgesamt auch nicht besonders schön. Ich versuchte die schönsten Ecken im Zentrum ausfindig zu machen...




Einer der beiden Hauptplätze im Zentrum Limas: Plaza San Martin



Die Tauben fehlen natürlich auch in Lima nicht...

Fußgängerzone. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie nicht immer so voll ist. Aber ich trieb mich hier am Karfreitag herum und Ostern wird in den südamerikanischen Ländern bekanntlich immer groß gefeiert.

Das bedeutet dann hauptsächlich, dass sich unendlich viele Leute in den Straßen der Stadt aufhalten und von Kirche zu Kirche ziehen. Dabei trägt man ein kleines Kreuz oder ähnliches, verziehrt mit Blumen, mit sich herum. Zu kaufen gibt es das an jeder Ecke.

Zudem gibt es auch noch einige Umzüge mit solchen "Sänften" oder Heiligen-Statuen..

So voll war es dann am zweiten wichtigen Platz in Limas Zentrum: Plaza Mayor

Und dann war Christiane auch endlich da!!!

Also haben wir uns zu zweit nochmal auf den Weg durch die Altstadt gemacht...




Sobald man ein wenig abseits der normalen Wege läuft, gibt es zunächst keinerlei Touristen mehr...

...und dann wirkt alles schon ziemlich heruntergekommen und man wird auch gewarnt in diese Teile der Stadt nicht unbedingt mit Wertsachen zu gehen.

Also wieder zurück auf die touristischen Wege.

Lustiger Geselle, also eigentlich beide!

Auch in Lima gibt es ein Chinatown, wenn auch recht klein.

Nach zwei Tagen mit viel herumspazieren ging es mit dem Bus weiter entlang der Küste in Richtung Süden bis in das Örtchen Paracas.

Busfahren in Peru ist aber (vorausgesetzt man nimmt die etwas teureren Gesellschaften), nicht mit Deutschland zu vergleichen. Hier gibt es wirklich Luxusbusse mit breiten Ledersitzen, die sich teilweise bis zu 180° umklappen und so zu einem Bett umfunktionieren lassen. Auch gibt es immer etwas zu Essen und Trinken sowie filmische Unterhaltung, bei langen Strecken hat sogar jeder seinen eigenen Bildschirm und eine riesige Auswahl an Musik und Filmen. Zusammen mit den Ausblicken auf die peruanische Wüstenlandschaft entlang der Küste war die 4-stündige Fahrt daher sehr kurzweilig.  

Zum ersten Mal auf meiner/unserer Reise sahen wir den Pazifik.

Typisch für die Gegend um Lima ist nicht nur die Wüstenlandschaft...

...sondern auch der Nebel, der einen Großteil des Jahres über der Gegend liegt und der vieles sehr trist erscheinen lässt.

Coca Cola ist überall!

Falls hier wo Landwirtschaft betrieben wurde, dann auch wieder in Handarbeit.

Auf unserem Weg passierten wir auch Pisco. Hier gibt es nicht nur viele Tuktuks, wie fast überall in Peru,...

...sondern riesige Anbaugebiete von Weintrauben. Die Stadt ist nämlich vor allem bekannt für das gleichnahmige Nationalgetränk Perus, den Pisco - dieser Weinbrand wird hauptsächlich in Form des Cocktails Pisco Sour konsumiert. Wobei es einen jahrhunderte alten Streit zwischen den beiden Ländern darüber gibt, ob der Pisco nun aus Peru oder Chile stammt. Denn in Chile gibt es auch ein Örtchen namens Pisco, in dem dieses Getränk hergestellt wird. Also je nachdem ob man einen Peruaner oder Chilenen fragt bekommt man dementsprechend eine andere Auskunft. :)


Angekommen in Paracas konnten wir gleich mal  noch Ostern bei schönem Sonnenuntergang am Strand genießen.

Nach Paracas, einem sehr kleinen Fischerörtchen reist man eigentlich hauptsächlich aus zwei Gründen:
1. Die Inseln "Islas Ballestas", auf denen sowohl Unmengen an Vögeln, Seelöwen sowie ein paar wenige Humboldt-Pinguine leben.
2. Der Nationalpark Paracas, der nicht nur die Heimat einer der wichtigsten präkolumbianischen Kulturen darstellte, sondern sich vor allem durch seine einzigartige Wüstenlandschaft mit tollen Stränden und Felsformationen auszeichnet.
Wir waren brave Touristen und haben natürlich beides besucht!

Auf dem Weg im Boot zu den Inseln Balestas fährt man am "Kerzenständer" vorbei. Ähnlich gemacht wie die Nasca-Linien weiß jedoch niemand wer dieses Kunstwerk an diesen Küstenhügel "gemalt" hat - vermutlich diente es jedoch als Orientierungshilfe für Seefahrer.

Viele viele Seelöwen...

...und noch mehr Vögel!

Und einer von zwei Humboldt-Pinguinen, die wir zu Gesicht bekommen haben.

Man ist dabei sehr nah an die Seelöwen heran gekommen,...

...was diese jedoch überhaupt nicht störte.
 

high five!

Kein Schwarzer Fels, sonder Unmengen an Vögel.

Das sorgt natürlich auch für Unmengen an Vogelkacke, und zwar für das begehrte Guano. Guano ist sehr stickstoffhaltig und ein super Dünger, weshalb er schon seit Inkazeiten dort abgebaut wird. Ein betreten der Inseln ist grundsätzlich verboten, nur alle paar Jahre wird die viele Zentimeter dicke Guanoschicht abgebaut und auf Schiffen abtransportiert. 

Für eine Biologin ist das alles hier natürlich eine wahre Freude!

Weshalb auch alles ganz genau angeschaut wurde!

Aber auch zurück von unserem Ausflug an Paracas Strand gab es noch Vögel zu beobachten. So ein Pelikan ist echt richtig groß! Aber nachdem Christiane ihn mit Fischresten gefüttert hatte, hatten wir nichts mehr zu befürchten. :)

Am nächsten Tag ging es dann in den Nationalpark Paracas. Dort erwarteten uns dann...

...Dünenlandschaften in tollen Farben,...

...die unendliche Weite des Pazifiks,...

...beeindruckende Felsformationen (dies war das, einst als "Kapelle von Paracas" bekannte Markenzeichen des Nationalparks, es wurde aber 2007 bei einem Erdbeben zum Großteil zerstört),...

...schöne Blicke aufs Meer,...

...riesige Dünen,...

...ein roter Strand,...

...einer von vielen normalen schönen Stränden,...

... tolle Steilküsten,...

...Pelikane (und andere Vögel),...

...und am Ende noch aufziehender Nebel.

Alles in allem haben sich die beiden Ausflüge absolut gelohnt und wir haben sehr beeindruckende und super schöne Landschaften und Tierwelten gesehen. Absolut weiterzuempfehlen! Da wir jedoch noch so vieles in Peru anschauen wollten und unsere Zeit leider etwas begrenzt war, zogen wir dann gleich am nächsten Morgen in aller Frühe weiter...


P.S.: Nach dem in letzter Zeit die Aktualisierung des Blogs ein bi8sschen zu wünschen übrig gelassen hat (was unter anderem an den Besuchen von Christiane und Peter, fehlendem Internetzugang und sehr ermüdenden Fahrrad- und Bergetappen lag) sollte es jetzt wieder ein bisschen flotter mit der Berichterstattung voran gehen! :)



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