9. Juni 2014

Peru mit Christiane II

Nasca - Arequipa

Nach einer kurzen Busfahrt sind wir in Nasca angekommen. Hier gibt es die berühmten Nasca-Linien zu sehen - riesige, hunderte Meter große Gemälde, die von dem Nasca-Volk vor hunderten von Jahren auf den Boden gemalt wurden. Die Gemälde sind dabei so akkurat, dass es viele Wissenschaftler vor ein Rätsel stellt, wie es diesem Volk möglich war, solch perfekte Gemälde zu erstellen, ohne diese sehen zu können!?! Denn auch heutzutage sieht man die Bilder nur bei einem Rundflug in größerer Höhe. Also sind wir direkt vom Busbahnhof zum Flughafen, um in einer kleinen Cessna, die Nasca-Linien zu erkunden.

Alles in Ordnung? Check!

Check!

Jaja, hier wurde noch gescherzt...! :)

Und dann ging es los: zwei Piloten, ein französisches Pärchen (das wir auf unserer Reise noch mehrmals treffen sollten) und wir in einer kleinen Cessna.

Der Wal

Der Affe - sein Schwanz ist auch die Grundlage für das überall präsente Peru-Zeichen

 Der Kolibri

Der Astronaut

Nein, das ist keine Nasca-Linie, hierbei handelt es sich um die Panamericana. Und da die Gemälde nur aus der Luft zu erkennen sind und anfangs noch nicht entdeckt waren, wurde die Panamericana auch unwissentlich durch vereinzelte Gemälde hindurchgebaut.

Schön von oben zu sehen, wie die fruchtbaren Täler durch die Landwirtschaft sehr grün und die umherliegenden Wüstenlandschaften sehr karg sind.

Einziger Aussichtspunkt vom Boden aus: ein kleiner Turm an der Panamericana, von dem aus man den Baum und die Hände erahnen kann. Es sind noch einige weitere Gemälde, die ich jetzt hier aber nicht alle reinstellen will.

Leider hab ich es in den extremen Kurven zu keinem guten Foto gebracht, aber die Cockpitanzeigen lassen erahnen, wie sehr sich die Cessna in die Kurven gelegt hat. Man flog sozusagen in zwei kleinen Kreisen über jedes einzelne Gemälde, damit jede Fensterseite einmal einen guten Blick darauf bekommt. Aus diesem Grund wird auch jedem Passagier im Vorfeld geraten, nicht allzuviel im Magen zu haben! Achterbahn ist nix dagegen, denn die dauert nur ein paar Minuten - so ein Rundflug hingegen fast ne halbe Stunde.

Zurück auf dem Boden. Aber nein, Christiane, dafür muss man sich nicht schämen! Diese kleinen Tüten im Vordersitz sind da ja nicht umsonst da drin und werden regelmäßig von Fluggästen befüllt...! ;)

Kleine Anekdote am Schluss: Das Nasca-Volk hat die Gemälde während einer Dürreperiode als eine Art Opfergabe für ihre Götter gemacht, damit diese es wieder regnen lassen. Scheint geholfen zu haben, denn die Ursache für den Untergang dieses Volkes waren Überschwemmungen. Ironie des Schicksals! :)
 
Nach dem Rundflug ging es für uns zurück in die Stadt. Dort konnten wir dann die Zeit verbringen, bis um 23 Uhr dann unser Nachtbus abfahren sollte. Ebenfalls genügend Zeit, um den Magen sich wieder beruhigen zu lassen. Leider gibt es in Nasca sonst nicht allzu viel zu tun, aber irgendwie (unter anderem mit viel Kniffeln!) brachten wir die Zeit dann schon vorbei.
Vollbepackt mit tollen Sachen...


In unserem Nachtbus hatten wir dann Plätze im 2. Stock ganz vorne, was uns zum einen eine schöne Beinfreiheit bescherte, zum andern am nächsten Morgen schöne Ausblicke auf die Landschaft. Allerdings sitzt man auch in der ersten Reihe bei teilweise waghalsigen Überholmanövern oder auch beim Überwinden von vielen Serpentinen mit seitlich steilem Abhang, was dann immer so aussieht, als würde der Bus diese Kurve nie im Leben bekommen. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit dann ein bisschen daran. 

Über viele Serpentinen ging es in die Berge Perus...

...bis wir schließlich an unserem Ziel, der schönen Kolonialstadt Arequipa ankamen. Arequipa liegt auf 2300 m und ist dabei aber nur 75 km Luftlinie von der Pazifikküste entfernt, weshalb hier ein sehr angenehmes Klima herrscht.

Den Höhepunkt der Stadt stellt der Hauptplatz (Plaza de Armas) mit seiner grün bepflanztem Fläche und den an drei Seiten angrenzenden Gebäuden mit ihren Säulengängen sowie der Kathedrale an der vierten Seite dar. Was das ganze aber dann besonders macht, sind die schneebedeckten 6000er Vulkane (Chanchani und Misti), die im Hintergrund hinter der Kathedrale majestätisch aufragen!

Kathedrale, Palmen und schneebedeckte Vulkane.

Der Vulkan Misti (5822 m) ruht im Hintergrund.

Grüner Platz.


Säulengänge an drei Seiten des Platzes.



Leider herrscht auch ziemlich viel Verkehr in der Stadt. Wie man sieht: überwiegend Taxis.

Aber es gibt auch viele kleine, gemütliche Gassen...

...

...

Abends bei lauen Temperaturen, einem Pisco Sour und einem guten Buch (naja, oder halt einem Reiseführer) in einem gemütlichen Gässchen sitzen... was will man mehr?!?

Es gab auch viel leckeres Essen! Hier zu sehen ein Kartoffelgericht bestehend aus drei verschiedenen Kartoffelsorten (unter anderem auch Süßkartoffeln). Weltweit gibt es insgesamt ca. 5000 Kartoffelsorten, wobei allein hier in den Anden schon seit 7000 Jahren bis zu 3800 verschiedene Sorten traditionell angebaut werden (manche Sorten wachsen z.B. erst ab einer Höhe von 4000m). Aus diesem Grund gehört auch die Kartoffel zu Peru wie die Pizza zu Italien. In Lima gibt es übrigens sogar ein internationales Kartoffelinstitut!

Hallo Papa, speziell für dich, so kannst du dich jetzt mit sämtlichen Nationen über Kartoffeln unterhalten! :)

Frühstück auf der Dachterrasse...

...mit Blick auf die Berge.

Was unserer Meinung nach der Stadt jedoch noch einen besonderen Reiz und viel Schönheit verleiht, sind die unzähligen, kleinen und meist wunderschönen Hinterhöfe, die man hier überall findet!




Auch die Abenddämmerung verleiht der Stadt etwas Magisches.


Tolles Farbenspiel am Himmel

Kathedrale bei Nacht



Alles in allem ist Arequipa eine echt schöne Stadt, in der man es gut einige Tage aushalten kann. Uns hat es super gefallen, allerdings wollten wir ja noch so viel mehr sehen und so zog es uns nun wieder ein bisschen raus in die Natur...




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